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Leinegans – Info Nr. 5

Fütterungsempfehlungen für Zuchtgänse

Zuchttiere brauchen eine besonders aufmerksame Pflege, gute Stallverhältnisse, einen ausreichenden Auslauf mit Schwimm- oder Badegelegenheiten und eine richtige Futterzusammenstellung mit ausreichender Versorgung von Vitaminen, Eiweiß und Mineralien.

In der Zeit der Zuchtruhe ist es wichtig, die Gänse zwar knapp, aber keinesfalls einseitig zu ernähren. Solange es möglich ist, sollten sich unsere Zuchtgänse ihr Futter auf nährstoffmäßig gut versorgten Weiden selbst suchen. Werden sie durch eine abendliche geringe Futterration (50 – 100 g Hafer, je nach Körpergewicht) dazu angehalten, nutzen sie das Weidefutter sehr intensiv.

Um auch in der Zeit, da Schnee die Futteraufnahme auf der Weide behindert, weitgehend selbst erzeugbare Futtermittel einzusetzen, lassen sich Möhren mit bestem Erfolg verfüttern. Sie können entweder geraspelt oder ganz gegeben werden.

In der Zuchtruhe benötigen unsere Gänse lediglich ein Erhaltungsfutter (man denke an die Wildgänse!). Bekommen sie mehr als sie dafür brauchen, setzen sie Fett an! Bei zu üppiger Fütterung im Winter besteht vor allem die Gefahr, dass sich in Folge Verfettung der Zuchttiere gravierende Nachteile für die Legetätigkeit, Befruchtung der Eier und Schlupferfolge einstellen können. Es kommt vor, dass zu gut gefütterte (gemästete) Ganter gar nicht befruchten, weil sie an Fettsterilität leiden.

Also halten wir unsere Zuchttiere über Winter knapp im Futter, d.h. neben dem täglichen Weidegang werden lediglich Möhren, Hafer (Menge s.o.) sowie Mineralstoffe (in Form von Grit oder Muschelbruch) zugefüttert. Je Zuchttier und Tag kann bis zu einem Kilogramm Möhren eingesetzt werden. Um den geringen Eiweißanteil von Möhren und Hafer auszugleichen, werden sie mit dicker Milch (ca. 200 g)  „aufgepeppt". So kann z.B. aus pürierten Möhren, gemahlenem Hafer und dicker Milch (200 g) sowie Mineralstoffen ein Weichfutter zubereitet werden, welches die Grundbedürfnisse der Gänse während der Zuchtruhe voll abdeckt.

Wer sich diese „Arbeit" nicht machen will, kann auch handelsübliches Futter einsetzen, sollte aber beachten, dass dessen Eiweißgehalt nicht zu hoch ist.

Etwa einen Monat vor Legebeginn sollte Leistungsfutter verabreicht werden, welches mehr Eiweiß enthält.

Das Fazit den vorausgegangenen Fütterungsempfehlungen ist, dass Zuchtgänse in jeder Phase der Aufzucht und des Zuchtjahres wie Zuchtgänse zu halten und zu füttern sind und nicht wie Mastgänse (auch nicht streckenweise), wie es besonders in kleinen Zuchten häufig vorkommt. Findet eine Trennung von Mast- und Zuchtgänsen erst zur Weihnachtszeit statt, wird sich im Folgejahr kaum Zuchterfolg einstellen.